31.5. - 4.6.00
Tagebuch Seite 62
Bangkok, unsere letzten Tage...
Wir geniessen es immer wieder, wenn wir mit dem Zug - inzwischen zum x-ten Male - im Bankok’schen Hauptbahnhof einfahren, locker und gelassen an den Hotelschleppern vorbeigehen können und dann unseren Weg bereits schon kennen: Wir gehen wieder zu unserem Wohnhaus auf der „Sam Sen“ und werden dort von allen Leuten, die wir kennen herzlichst begrüsst - die gleiche Wohnung haben sie uns freigehalten und die Familie mit dem Restaurant macht uns gleich noch unsere Lieblingsgerichte bereit. Ein schönes Gefühl des „Heimkommens“. 

Unser Programm ist vollgestopft mit Abschiedsbesuchen, Einkaufen und „noch ein letztes Mal“ bei den diversen Strassenständen und Essensbuden unsere jeweiligen Lieblingsgerichte reinziehen. Die Zeit geht extrem schnell vorbei und es reicht kaum dazu alles zu besorgen, was wir uns notiert hatten! 

Und schon ist unser unumstösslich letzter Tag in Asien angebrochen! Wir stehen recht früh auf, essen unser übliches Frühstück und packen unsere „Siebensachen“ in die Grossraum-Säcke, welche wir uns haben kaufen müssen, da wir es inzwischen geschafft haben, mehr als einen Kubikmeter Zeug als Souvenirs und Mitbringsel anzuschaffen! Dass dieser Kubikmeter nicht mehr in unsere Rucksäcke passt, dürfte jedermann klar sein, oder? In diesem Zusammenhang waren wir uns nicht ganz sicher, ob man die Freigewichte unserer Flugtickets (20 kg pro Person) zusammenlegen kann, denn über eines waren wir uns ziemlich sicher: es sind insgesamt mehr als 30 kg! Zumindest haben wir das ultimative Handgepäck: Alle dichten und schweren Sachen haben wir in die kleinen (auch sehr asiatisch angehauchten) reissackähnlichen Taschen verstaut, welche wir uns zu allem anderen hin gekauft haben. Am Nachtmittag sehen wir uns unser Reisegut an und geben uns selber den Titel „Asien-Reisetauglich“. Wir haben unsere Rucksäcke in die 1,5 m3-Tasche gegeben und haben so nur noch diese farblich sehr ansprechenden Taschen (leuchtmarker-Grün mit Violetten, roten und gelben Streifen) - drei Stück davon! Wir sind seit Burma mit einer dieser Taschen unterwegs können bestätigen, dass das Reisen mit ihnen eine Pracht ist: Schneller Zugriff auf alle darin verstauten Dinge, unmengen an Platz und - last but not least - die günstige Anschaffung/Ersatz: Unsere 1,5 m3-Tasche kostete uns knapp 3 Franken. (Und das ist noch teuer) Mal sehen, wie uns die Zollbehörden in der Schweiz auseinandernehmen, wenn sie uns mit diesen Dingern sehen... 

Auch dieser Tag verging viel zu schnell und so war es ziemlich schnell abends. Wir verabschiedeten uns von unserer Landlady und allen Leuten aus der unmittelbaren Umgebung und machten uns mit unserem Gepäck auf den Weg, um ein Taxi zu schnappen. Der Taxifahrer weiss genau, wie mit unseren Reisetaschenmonstern umzugehen, denn die riesige Tasche und die anderen zwei kleineren Taschen passen natürlich bei weitem nicht in den Kofferraum rein. Quetsch, schieb, würg und die omnipräsenten Spann-Gummis aus dem Kofferraum geholt und vom Deckel zur Stossstange gespannt und schon kann es losgehen! 

Wie sagt man so schön? Ziehen die Engel aus, weint der Himmel. Zumindest ist das hier bei unserer letzten und recht langen Fahrt aus der Innenstadt von Bangkok der Fall - es regnet plötzlich aus allen Kübeln. Uns ist sehr, sehr schwer ums Herz und dementsprechend ungewöhnlich ruhig ist es im Taxi während jeder für sich aus dem Fenster schaut und die verschiedenen Wahrzeichen - mit jedem verbinden wir irgend eine Erinnerung und immer wieder sehen wir wieder zurück zur Innenstadt. Könnten wir es sinnvoll einrichten hier zu bleiben, wir würden es tun - es müsste nicht mal Bangkok sein: unsere Rangliste der Asiatischen Städte, in welchen wir gerne wohnen würden ist, glauben wir, bereits zur Genüge bekannt. 

Schon kommen wir am Flughafen an, laden unsere Waren auf ein Wägelchen und machen uns auf ins Innere des Gebäudes...