2. - 9.4.00
Tagebuch Seite 56
Yangon 
Eine Renaissance des Geburtstages

Mit einem Privatfahrzeug mit Fahrer - nur für uns - düsen wir Richtung Yangon, wo Chantal ohne mein Wissen bereits ein Zimmer in einem Hotel reserviert hat. Ich bin natürlich sehr überrascht, als wir mit unserem Auto eine lange, grüne, privat aussehende Auffahrt entlangfahren. Unser Ziel ist das Inya Lake Renaissance Hotel - ein Hotel der gehobeneren Klasse, direkt an einem der Seen in Yangon. Auf einer riesigen Fläche bietet es alles, was ein Hotel in dieser Klasse bieten können muss und wir müssen uns richtig zurückhalten, nicht gleich auf dem Bett im Zimmer herumzuspringen. Der Food und das Ambiente stimmt und es ist ja schon eine Krux, dass wir beide Geniesser sind, denn nach zwei kurzen Tagen geniessen und am Pool herumhängen fällt es uns - trotz "late check-out" - extrem schwer, wieder in eines der Hotels "unserer" Klasse zu gehen. Danke, Mi Amor, es war wirklich ein schöner Geburtstag!

Unsere letzten zwei Tage vergehen im Flug und schon verlassen wir wieder Myanmar. Obwohl es uns von den Menschen und dem Land her extrem gefallen hat und das Land mit unseren Favoriten Vietnam und Laos locker mithalten kann, hinterlässt das Regime hier einen sehr bitteren Nachgeschmack. Wir haben Touristen getroffen, die das nicht ausgehalten haben und das Land schnell wieder verliessen. Es ist nicht einfach, das Geld den Einheimischen und nicht der Regierung zukommen zu lassen, aber es ist nichtsdestotrotz möglich. Das ist der Schlüssel zur Entwicklung. Wir hoffen, dass die Burmesen eines Tages über die über das ganze Land verteilten Tafeln mit Texten à la "Ohne Disziplin gibt es keinen Fortschritt" oder "Tod den einflussnehmenden Mächten aus dem Ausland" lachen können und sagen: "What a load of bull." und mit ihrem Leben und ihrer 1986 gewählten - demokratischen - Regierung weiterfahren können.