10. - 14.10.98
Tagebuch Seite 18
Abschnitt 1/2
Nanning - Was wäre die Welt ohne Visas?
Nach 7 Stunden in einem neuen Hard-Seat (Musik und Platzangebot gleich, wie im alten Zug, jedoch ist der Sitz nun leicht gepolstert und der Wagen hat AIR-CON!) Waggon kommen wir an diesem sehr heissen Samstag wieder in Nanning an. Unsere letzten Cash-Dollar-Reserven angreifend (Traveller-Checks ohne Pass wechseln zu wollen ist nicht möglich) bekommen wir das noch nötige Geld, um wieder an unsere Pässe zu kommen. Leider haben die Angestellten der FIT-Abteilung innerhalb des CITS irgendwie beschlossen, heute Nachmittag, obwohl uns zwei Tage zuvor zugesichert zu arbeiten, nicht im Büro zu sein. Uäh! Ein Angestellter sagt uns lapidar: Na, dann kommen sie halt am Montag wieder... Werden wir! Am Montag - voller Zuversicht - gehen wir wieder ins FIT. Dort empfängt man uns mit einem breiten Lächeln und wir beschliessen, die Sache vom Samstag bleiben zu lassen. Als wir dann aber die Pässe in die Hand bekommen, verschwindet unser neu aufgesetztes Lächeln aber innert Sekunden: Beide Visa sind auf nur 30 Tage ausgestellt - wir hatten uns nur bereiterklärt, 500 Yuan mehr für das Visa als in Hong Kong zu bezahlen, wenn das Visa auf 90 Tage ausgestellt werde - und was noch viel schwerer wiegt, ist dass bei Chantal's Visa ihr Nachname mit dem zweiten Namen verwechselt wurde. Bei meinem Visa wurden die beiden Namen zwar richtig gewählt, aber vertauscht aufgeschrieben. Zudem haben wir nur einen Ausreiseort in den Pass bekommen, was zum Ändern wiederum harter Devisen bedarf.. Wir bestehen auf der Änderung des Namens oder zumindest einer Bestätigung des Konsulats, dass dies kein Problem darstellt. Wir sind betreffend dem Vietnamesischen Visa ein bisschen in eine Paranoia geraten, weil mehr als die Hälfte der Leute, die wir getroffen hatten, die überland nach oder von Vietnam reisten, in irgend einer Form die Vietnamesischen Zöllner bestechen mussten, um ins Land zu kommen oder zu gehen, wegen irgendwelchen "Fehlern" im Visum oder sonstwie. Wir sollen am Nachmittag nochmal kommen, heisst es. Kein Problem. Wir sind uns das Prozedere irgendwie schon gewöhnt und meist ist gegen Nachmittag das Problem in irgend einer Weise dann gelöst. Nachmittags um vier sitzen wir wieder im Büro und uns schwant schon übles, als uns als allererstes ein Tee angeboten wird. Wir sollen uns es bequem machern, heisse es. Nach einiger Zeit kommt der englischsprechende Mann und sagt uns, dass es kein Problem sei, mit diesem Visum über die Grenze zu kommen. Wir sagen ihm, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen, das nicht glauben können. Wir möchten eine Bestätigung. Nach einigem fieberhaftem Telefonieren mit dem Konsulat in Guangzhou, wird Chantal ans Telefon gerufen. Nach nur einigen Worten ist klar, auf was das Konsulat aus ist: Wir sollen nach Guangzhou kommen, 50 US$ zahlen und dann sei die Sache innert 5-10 Tagen geritzt. Es sei nicht möglich, irgendwelche sonstigen Sachen in die Wege zu leiten. Wir sitzen in der Falle, zahlen oder zahlen! Die Wut kommt langsam auf. Nach einigen "bis auf 10 zählen" rufen wir den englischen Yogi und wir versuchen mit ihm die Situation zu stabilisieren. Er klärt uns über eine Sache auf, die für uns nach einigem hin und her denken eigentlich logisch erscheint: Der Vize-Konsul, der unser Visa ausgestellt hat, müsste durch das anfertigen eines solchen Faxes zugeben, dass er einen Fehler gemacht hat und würde so vielleicht, wenn jemand reklamiert, das Gesicht verlieren. Was er aber machen kann, ist dem Zoll die Anweisung zu geben, uns trotz aller Unstimmigkeiten durchzulassen. - Der englisch-Yogi, sagt uns, dass wir in diesem Falle dem Konsul vertrauen sollen (was wollen wir den sonst machen?) und einfach an den Zoll gehen. Um uns die bittere Pille etwas zu versüssen, gibt er uns einen Rabatt von 200 Yuan und die Nummer des Konsuls in Guangzhou. (Wie dann Chantal richtig bemerkte, als wir aus dem Büro raus sind: Was nützen Telefonnummern, wenn wir am Zoll stehen? Die Beamten sind unterbezahlt und wollen $$$ sehen und nicht lange noch reden!) Hoffen können wir nur... Am 14.10.98 nehmen wir den Zug zum Friendship-Gate und sehen was passiert.

14. - 25.10.98
Tagebuch Seite 18
Abschnitt 2/2
Vietnam
Überraschung am Friendship-Gate & Hanoi, die Erste
Früh am Morgen des 14.10. gehen wir mit einem eher flauen Gefühl Richtung Bahnhof Nanning. Wir hatten eigentlich Hard Seat Tickets gekauft, aber in dem Wagen, in dem wir sitzen sind die Sitze eher Soft Seat - leise Musik, Aircon und keine Händler - richtig gut. Im gleichen Wagen sind zwei andere Foreigners - Schweizer. In Pingxiang angekommen umringen uns schon die Minibusfahrer, wir warten aber noch auf die anderen, da wir aus unserer Erfahrung wissen, dass wir vor der Grenze unser Geld loswerden müssen. Man versichert uns, dass es an der Grenze die Möglichkeit gibt, das Geld zu wechseln und so quetschen sich vier grosse foreigners mit allem Gepäck in einen dieser kleinen Busse, um für den horrenden Preis von 20 / Person (nachher handeln wir diesen Preis auf 15 für 2 runter) die 15 Kilometer zur Grenze zu machen.

Irgendwo im Nichts werden wir an einem Strassenposten angehalten und der Bus wird nicht mehr weitergelassen. Zu Fuss gehen wir weiter und nach einigen 100 Metern sehen wir schon das sogenannte "Friendship-Gate" - ein richtiges, massives Tor, welches an die Stadttore beim Eingang in die Städte Xian oder Dali erinnert. Durch dieses Tor hindurch, es gibt ausser einigen kleinen offiziellen Gebäuden nichts hier - Geld wechseln? Hier? Nein, man kann das nur in Pingxiang machen... Na, danke! Eine weitere, nur der Geldmacherei gewidmete Schikane ist die sogenannte "Exit-Tax" 10Y pro Person - Gut, dass wir noch über 1500Y im Geldbeutel haben... In einem nicht weit vom Gate entfernten, sehr futuristisch anmutendem Gebäude (erinnert entfernt an diese Forschungsgebäude in der amerikanischen Wüste, in dem die Forscher für die nächsten Jahre Selbsterhaltend leben müssen - Glas, rund & glänzendes Alu), gehts dann in aller Ruhe (es ist sehr still hier) an die Zollformalitäten. Die exit-Card muss ausgefüllt werden und das vietnamesische Visum wird genauestens untersucht. Dankbar sind wir auch darum, weil die Chinesen, die das Gefühl haben, dass das Schild "Line up behind the yellow line" für sie nicht gilt, wieder nach hinten geschickt
werden und wir, weil wir zuerst da waren, auch zuerst bedient werden. (Kann man sich kaum vorstellen: Man legt den Pass dem Zöllner zur Prüfung vor und bevor dieser den Pass nehmen kann schmeisst ein Chinese gleich 6 Pässe auf den Pass drauf, schiebt mich zur Seite und tut so, als hätte er nun zu lange schon warten müssen...)

Nach der Chinesischen Seite gehts hinten aus dem Future-Glashaus raus in eine Art Einöde, an einem Strassenposten (Pass zeigen) vorbei, 200 Meter über eine schon seit urzeiten nicht mehr geteerte Strasse bis zum nächsten Strassenposten (Pass zeigen). Unweit von diesem Posten steht ein Haus in sehr westilchem Stil erbaut - das vietnamesische Zollhaus. Das Erste aber, was wir in Vietnam erleben ist ein sehr penetranter Mann, der Geld wechseln will. Zugegeben, wir benötigen Dong, die vietnamesische Währung, jedoch bezweifeln wir, dass er a) genügend Geld bei sich hat, um unser Geld zu wechseln und b) dass er uns einen nur annähernd guten Kurs gibt.

Wie schon gesagt, es ist trist hier - ausser dem Zollhaus gibt es hier nichts, überhaupt nichts und mit diesen Asiatischen Währungen ist es immer ein Problem, sie wieder loszuwerden, da ausser an den Grenzen die Banken nicht berechtigt sind, die Landeswährung in eine Andere zu wechseln. Wir wechseln einen kleinen Teil unseres Geldes, um zumindest die Fahrt nach Lang Sön finanzieren zu können. Als der Wechsler sieht, dass wir nicht all unser Geld wechseln, sagt er "Vietnam no chinese Money!" und will uns kaum in Ruhe lassen. Wir haben uns entschieden, es trotzdem darauf ankommen zu lassen und werden versuchen, in Lang Sön das Geld zu wechseln und betreten das Zollgebäude. Bis an die Erträglichkeitsgrenze heruntergekühlt, gehen wir an den ersten Schalter. Dort händigt man uns die Entry-card aus und sagt uns, dass der Schalter für Visa-Bearbeitungen erst um 13.30 offen ist. Es ist aber schon 14.00 - gemäss unserer Uhr. Wir erinnern uns aber dann kurz darauf, dass Vietnam in einer anderen Zeitzone ist, als China - wir sind also zu Fuss über eine Zeitzone gegangen - cool! Also warten wir noch die halbe Stunde, bis der betreffende Beamte wieder da ist. Unsere Nervosität steigt, als der Beamte Chantals Visa bearbeitet: Sollten unsere Befürchtungen wahr werden? Es werden nach und nach alle Pässe eingezogen und nach noch einer halben Stunde ist es dann so weit: Mein Pass kommt zuerst, dann die der zwei anderen Schweizer UND? Chantal bekommt ihren Pass ohne weiteren Kommentar zurück! Das beste daran kommt aber erst noch: Der Vietnamesische Zoll hat die Authorität, die Visadauer nach Belieben zu verkürzen (wenn er das Gesicht des Reisenden nicht mag) oder (sehr selten) zu verlängern - wir haben doch tatsächlich ein DREI-monats-Visa bekommen und können somit ohne weiteres Hin und Her bis im Januar 99 hierbleiben!

Nach der Immigration gehts dann zum Zoll. Dort muss man dann, nach dem Ausfüllen der Deklaration, seine ganzen Habseligkeiten einer sehr genauen Prüfung unterziehen - katastrophal, wenn man einen peinlich kompakt verpackten Rucksack hat - alles wird herausgezogen, jedes Heft oder Buch einer Kontrolle unterzogen, ob nicht irgendwo irgend ein Etwas sein könnte, das für vietnamesische Augen nicht geeignet sein würde. In der Folge schenken wir der Zollbeamtin, die sich über die vielen Bücher in unseren Rucksäcken gewundert hat, eines der Bücher - Ein delikates Manöver, es könnte ja Bestechung sein...

Hinter dem Zollgebäude erstreckt sich ein Nichts - nur die Motorradfahrer stehen dort, welche einen in die nächstgrössere Stadt mitnehmen möchten. Nach einigem Hin und Her bringen wir in Erfahrung, dass es von hier aus keine Busse oder Taxis gibt - nur Motorräder und weil diese Fahrer diesen Zustand nur allzugut kennen, lassen sie auch nicht mit sich handeln. Für 30'000 Dong geht's nach Lang Sön. Ohne weitere Optionen nehmen wir die Motorräder und werden über holprige Strassen Richtung Lang Sön transportiert.

Die Gegend, obwohl so nahe zu China, sieht schon sehr anders aus: man sieht, dass die Leute nicht im Übermass über Land verfügen. Alles ist netter, kleiner und liebenswürdiger und vor allem grüner und üppiger als in China. Was aber zu einiger Frustration führt, ist die Tatsache, dass die Vietnamesen in den gleichen Buchstaben schreiben wie wir, jedoch überall, um ihrer Sprache gerecht zu werden, eine Litanei von speziellen Zeichen benützen, welche den sogenannten "Ton" des Buchstabens angeben. Alles in allem kann man zwar lesen, aber verstehen - nada! In Lang Sön angekommen, werden wir wieder von einer Menge Menschen umringt - Hanoi? Hanoi? Nein, zuerst mal Geld wechseln. Wir fragen nach einer Bank und bekommen eine generelle Richtung angegeben. Wir gehen mit all unserem Gepäck los und fragen periodisch nach der Richtung. Nach drei Kilometern sind wir schon fast ausserhalb der Stadt und haben unsere Hoffnung schon fast aufgegeben, die Bank zu finden - kommen wir doch noch bei einigen Leuten vorbei, die ein paar Wort Englisch können. Diese zeigen uns den Weg und kurz darauf kommen wir bei der Bank an. In der Bank wird dann - wie erwartet unser Geld gewechselt, was aber eindrücklich ist: Überall liegen Stapel von Geld herum, die Frau, die das Geld wechselt hat ihr Geld in einer Einkaufstasche - Bündelweise. Wir kommen aber bald darauf, warum: Der Dong ist so wertlos, dass 1000 Dong ca. 9 Rappen sind. Die grösste Note ist die 50'000-er und somit knapp 5 Fr wert. Als Millionäre und mit einem ca. 2 cm dicken Geldbündel bestehend aus ausschliesslich 50'000-ern verlassen wir dann die Bank - mit dem Gefühl, unglaublich reich zu sein...

Irgendwo auf der Strasse halten wir einen der Minibusse an, die nach Hanoi fahren und zahlen für die 150 km Fahrt 50 kD (kilo-Dong) - ein guter Gradmesser, wie unglaublich teuer das Motorrad war! In Hanoi im Busbahnhof angekommen werden wir wiederum von unglaublich vielen Motorradfahrern und Taxis umringt, die uns mitnehmen wollen. Nach einigen Verhandlungen nehmen wir ein Motorcyclo, das hinten zwei Bänke hat und uns vier in die Stadt zu dem billigsten uns bekannten Hotel bringt. Das Binh Minh verlangt für die Nacht in einem Doppelzimmer 10 US, ohne Aircon und 2 mehr mit Aircon. Die Aircon ist aber Lebensnotwendig in diesen Zimmern ohne Fenster und einer feucht-heiss-stickigen Luft. Zumindest ist es ruhig hier und nach einem ersten Essen in der Stadt schlafen wir nach diesem recht langen Tag schnell - und glücklich über das herauskommen der Visageschichte - ein.

Der nächste Tag ist dem Erkunden der Stadt Hanoi gewidmet. Die Stadt hat sehr viele europäische Züge. Die Strassen sind mit Bäumen (ja,ja diese grossen grünen Dinger mit dem braunen Stamm, die's in China in den Städten kaum mehr gibt) gesäumt, die Architektur der Häuser ist meist südeuropäisch angehaucht und es gibt mitten in der Stadt mehrere kleine Seen, welche mit Grünanlagen umgeben sind. Alles in allem eine sehr schöne und angenehme Sache. Speziell auch die Temperaturen: Minimal 25° in der Nacht und tagsüber etwas über 30°, aber mit sehr tiefer Feuchtigkeit - Wärme in angenehmer Form! Einzig: der Tag ist sehr kurz - kurz vor 6.00 geht die Sonne auf und um 17.30 geht sie schon wieder unter. Da sich hier kaum jemand ein Auto leisten kann, ist das Nonplusultra ein Motorrad. Von diesen gibt's in Hanoi erschreckend viele und es sieht jeweils sehr spektakulär aus, wenn an einer Kreuzung in der Rush-Hour zusammen 100 Motorräder losfahren! Verkehrsregeln gibt es so gut wie keine, ausser dem Rotlicht. Der Verkehr fliesst langsam, aber er fliesst. Als Fussgänger kann man egal wo, egal wann über die Strasse gehen und wird nicht angefahren - es bedarf aber schon erstmalig ein bisschen Mut einfach in die Strasse zu treten und egal, was passiert über die Strasse zu gehen!

Food gibt's überall - kleine Strassenstände, wo man für 5 kD einen sattmachenden Teller Pho ("Fä") bekommt (Nudelsuppe mit Fleisch und jede Menge Veggies - unser No. 1 Pick). Man kann aber dann auch für das 10-20-fache (eigentlich immer noch billig) in einem guten Restaurant auf der Terasse Sitzen und über einen der Seen blicken und dabei irgend ein sehr schmackhaft zubereitetes Mahl essen.

Das einzige, was immer ein bisschen eine Plage ist, sind die ewigen Verkäufer, Bettler und Kinder. Keiner dieser Gattungen ist mit einem Nein zufrieden und gibt nicht auf, bevor man nicht 19 mal nein gesagt hat - inzwischen sind wir aber besser geworden - es geht schon manchmal mit gar keinem Wort. Die Vietnamesen sind sehr auf das Äussere bedacht und rümpfen die Nase ob den "Tay", die in Shorts (Haarige Beine!) und schulterfreien T-Shirts (zu offenherzig), oder im Schmuddeltravellook herumgehen. Aus diesem Grunde kaufen wir uns normale Hosen und Hemden - voll dabei und dazu ist man gleich besser akzeptiert.

In den ersten Tagen gehen wir zur Firma Navico, in der vor einiger Zeit Chantals Bruder während einer längeren Dauer gearbeitet hat und treffen dort mal alle Gesicher, deren Namen wir schon durch Jean-Marc gehört oder auf Fotos gesehen hatten. Der Empfang ist äusserst herzlich und als erste Aktion werden wir mal in einem anderen Hotel untergebracht. Das Hong Ngoc II (kein Tippfehler) ist gleich in der Nähe und bietet uns einen Komfort, den wir bisher noch nirgends hatten: Balkon, Aircon, Rustikale, geschnitzte Möbel, stilvoll eingerichtetes Zimmer mit Doppelbett, CNN am TV und einem eigenen Bad (Badewanne und Spiegel - WC wird täglich geputzt!) und ein sehr aufmerksames Personal, welches täglich in die Fruchtschale neue Früchte legt... Anscheinend ist der Chef der Navico "Ông Tín" mit sehr guten Verbindungen in alle Richtungen und speziell mit dem Direktor dieses Hotels gewappnet, denn als wir die Hotellobby betreten kommt er gleich auf uns zu, begrüsst uns ausgiebig und sagt dann "If there is anything we can do for you, my staff will be at your full disposal!" - klingt das nicht toll? Was ist der Preis für diesen Traum? 10 US$ die Nacht! Wir werden es sicher nicht eilig haben, von Hanoi wegzukommen!

Als zweites wird ein Deal geschlossen: wenn wir mit Hai von Navico jeweils abends eine halbe Stunde Lesestunde zur Verbesserung der Aussprache machen, bekommen wir im Gegenzug jeweils eine Stunde Vietnamesisch-Unterricht. Zudem kontaktieren wir Markus, ein Freund von Jean-Marc, der zur Zeit in Hanoi wohnt und mit dem wir betreffend dem Visa von China aus schon in Kontakt standen. Am Abend an dem wir uns treffen, gehen wir in eine Art Institution in Hanoi - Das "Bia Hoi". Hier werden schon mal einfach beim hinsetzen, ohne weitere Frage, soviele Gläser Bier wie Personen auf den Tisch gestellt. Ein Glas Bier kostet hier 2 kD (ca. 18 Rp). Man "sitzt" auf kleinen Plastikhockern vor einem kleinen Klapptisch auf dem Gehsteig oder in einer Art Schuppen und spricht, trinkt, raucht und isst. Das Essen ist einfach und gut: Sei es nun Fried Rice mit Fleisch oder assortierte Gemüse oder deep fried Tintenfisch, alles kommt auf einzelnen Tellern und speziell Spass macht es, wenn mehrere zusammenkommen und von den verschiedenen Tellern wählen, die auf dem Tisch stehen.

An einem weiteren Treffen mit ihm lösen wir auch unser Problem betreffend dem Internet: Da unser "globaler" Internetanschluss eben doch nicht so global ist, uns in Vietnam keine Einwahlknoten zur Verfügung stehen und die Minute nach China oder Hong Kong ca. 4 US$ kostet, haben wir das Angebot bekommen, Markus' Account während unseres Aufenthaltes zu benutzen - Danke! Die Tage in Hanoi fliegen nur so vorbei: Morgens lange schlafen, mittags auf der Stasse essen, nachmittags in Hanoi herumschlendern und auf den Märkten alles mögliche kaufen, später nachmittags wieder im Hotel noch mal durch unsere Aufgaben im Vietnamesischen gehen, 16.30-18.00 Vietnamesisch-Kurs, abends ausgehen und wieder was essen, dann schon wieder schlafen. Am Sonntag, 25.10. bietet uns Hai, unsere Vietnamesischlehrerin, an, nach Haiphong, einer Stadt am Meer, zu fahren - OK mit uns!

Einziges Problem: Der Zug fährt um 6.00 morgens - uääh! Aber wir schaffen das schon.